FAQ: Trinity-S

Thema: Semiaktive Konturverfolgung

Frage: Im aktuell eingestellten Modellvergleich, sowie im Produktvideo bzw. der 3D-Animation, ist von einer "semiaktiven Konturverfolgung" beim neuen Rollschleifgerät "Trinity-S" zu lesen. Jedoch zeigt die Animation bei der Gegenüberstellung beider Rollschleifgeräte (Alte Technik / Neue Technik) auch, dass offensichtlich beide Rollschleifer in der Lage sind, dem Schneidenverlauf sauber zu folgen. Worin liegt also der genaue Unterschied und worin liegen die genauen Vorteile?

Antwort: Nahezu alle herkömmlichen Messerklingen im Küchenbereich, verfügen über einen "geraden" Schneidenbereich, einen "Rundungsbereich", sowie einen "Übergangsbereich" dazwischen. Während ein Rollschleifgerät den geraden Bereich einer Messerklinge bearbeitet und keine Bogenbewegung ausüben muss, ist die dafür erforderliche Drehzahl des vorderen- und hinteren Laufrades (= Bauteile mit Gummiring) nahezu identisch. Dies bedeutet auch, dass der Kraftaufwand zum Betätigen des Rollschleifers, in diesem Klingenbereich relativ konstant und gering ist.

Sobald sich jedoch das Rollschleifgerät dem Übergangsbereich nähert und somit eine - zunächst relativ geringe - Bogenbewegung ausüben muss, ändert sich auch das Drehzahlverhältnis des vorderen- und hinteren Laufrades entsprechend. Das hintere Laufrad müsste sich demnach etwas schneller drehen, als das vordere Laufrad. Da herkömmliche Rollschleifgeräte jedoch konstruktiv keinerlei unterschiedliche Drehzahlen des vorderen- und hinteren Laufrades erlauben, erhöht sich - durch entstehende Verspannungskräfte mit dem Untergrund - der erforderliche Kraftaufwand erheblich.

Gleichzeitig nimmt die wichtige und intuitive Schleifkontrolle, sowie die allgemeine Schärfpräzision entsprechend ab. Je geringer der Radius dieser Bogenbewegung ist (kurz vor der Messerspitze), desto größer wird der erforderliche Kraftaufwand und desto schwieriger wird die Schleifkontrolle. Dieser Mangel macht sich also im wichtigsten Bereich einer Messerklinge - dem meistgenutzten Rundungsbereich - am gravierendsten bemerkbar

Die Bezeichung "semiaktiv" bedeutet übersetzt "halbautomatisch" und bringt damit zum Ausdruck, dass das Rollschleifgerät "Trinity-S", ohne weiteres Zutun des Anwenders - außer den Rollschleifer entlang der Messerschneide zu führen - dem Klingenverlauf eigenständig folgen kann. Dazu verfügt dieses Produkt über eine sogenannte "Differentialfunktion", welche für einen hochpräzisen und permanenten Drehzahlausgleich des vorderen- und hinteren Laufrades - während des gesamten Bearbeitungsbereiches einer Messerklinge - sorgt.

Diese Technik vermeidet - unabhängig von der Art (Radius) des Rundungsbereiches eines Messers - jegliche unerwünschte Verspannungskräfte und reduziert den erforderlichen Kraftaufwand für den Anwender - um das Rollschleifgerät entlang der Klinge zu "steuern" - auf ein absolut notwendiges Minimum. Gleichzeitig erhöht sich dadurch die vorteilhafte und intuitive Schleifkontrolle, sowie die allgemeine Schärfpräzision signifikant.



Thema: Eignung von Messern für das Rollschleifgerät

Frage: Aus verschiedenen Gründen konnte ich mich bis jetzt nicht zum Kauf eines Rollschleifgerätes durchringen, obwohl ich eine große Sympathie für diese unkomplizierte Gerätegattung und deren einfacher Roll-Anwendung hege. Welche Messerklingen sind mit dem neuen "Trinity-S" optimal bearbeitbar, welche bedingt und welche nicht?

Antwort: Mit unserem "Trinity-S", sind eine Vielzahl an verschiedenen Messerklingen optimal schärfbar. Eine Übersicht der häufigsten Messerarten, finden Sie hier.

Der Schwerpunkt der Entwicklung, galt der Bearbeitung von hochwertigen, handelsüblichen Messern - jeglicher Stahllegierung und Härte - welche typischerweise im gehobenen (europäischen) Küchenbereich zu finden sind: Kleine und große Kochmesser; Universalmesser; Schinkenmesser; Gemüsemesser; Schälmesser; Filetiermesser; etc.

Weiterhin Messer - jeglicher Stahllegierung und Härte - welche im gehobenen (asiatischen) Küchenbereich zu finden sind: Kleine und große chinesische Kochmesser; Petty-Messer; Gemüsemesser; Officemesser; Filetiermesser (Sashimi / Yanagiba); Santoku; Deba; Nakiri; Kiritsuke; etc.

Weiterhin können hochwertige Rasiermesser (Größe: 4/8 Zoll bis 6/8 Zoll) einfach und schnell bearbeitet werden.


Tipp: Wenn die Rollbewegung über die gesamte Schneidenlänge einer Messerklinge ausgeführt werden kann, ist diese meist hochwertig schärfbar (siehe nachstehende Grafiken).

Tipp: Fragen zur möglichen Bearbeitung, können auch jederzeit über unser Kontaktformular gestellt werden.





Thema: Bestimmung von Messerklingen-Stahlhärten

Frage: In der kürzlich zur Verfügung gestellten Übersichtsliste von Schleifelementen für das "Trinity-S" wird von "Standardstählen" und "Profistählen" gesprochen. Warum diese Unterscheidung und wie kann ich die Stahlhärte meiner eigenen Messerklingen bestimmen?

Antwort: Das Rollschleifgerät wird in zwei unterschiedlichen Qualitäten der Schleifelemente erhältlich sein. Dies sind "AMCT" (Aluminiumoxid-Schleifpartikel) und DMCT" (Diamant-Schleifpartikel). Weiterhin wird zur Finalisierung ein neuartiges "NANO"-Element (jeweils nach der Körnung 12000) zum Einsatz kommen.

Bei unseren Produkttests, wiesen "AMCT"-Elemente beste Ergebnisse (Verhältnis aus Abtrag und Verschleiß) bei Messerklingen bis etwa 60 HRC (Härte nach Rockwell - Prüfverfahren: C) auf, sowie "DMCT"-Elemente beste Ergebnisse (Verhältnis aus Abtrag und Verschleiß) bei Messerklingen ab etwa 60 HRC auf.

Eine Vielzahl von "Standardstählen" bewegt sich innerhalb des Härtebereiches von 55 HRC bis 60 HRC und sind demnach am Wirtschaftlichsten mit unseren "AMCT"-Elementen schärfbar. Eine Vielzahl von "Profistählen" bewegt sich im Härtebereich ab 60 HRC (bis über 70 HRC) und sind demnach am Wirtschaftlichsten mit unseren "DMCT"-Elementen schärfbar.

Eine genaue Bestimmung der Stahlhärte, ist ohne ein (aufwendiges und kostspieliges) Prüfverfahren nicht möglich - allerdings meist auch nicht nötig. Bei nahezu allen hochwertigen Messerklingen, kann der Hersteller genauere Auskünfte darüber geben.

Bei Unklarheit darüber, welches von beiden Elementen das am Besten geeignete ist, kann ein relativ einfacher direkter Vergleich (Bearbeitung: Gleiches Messer mit gleicher Körnung) genauere Aufschlüsse geben.



Thema: "Anlernen" und "Einschleifen" beim Schärfen einer Messerklinge 

Frage: Bei der Beschreibung des Rollschleifgerätes "Trinity-S" und in der Tabelle "Modellvergleich", ist von einem notwendigen "Anlernen" und einem "Einschleifen" zu lesen. Was bedeutet dies genau und warum ist es von Vorteil, wenn dieses nicht notwendig ist?

Antwort: Die Bezeichnungen "Anlernen" und "Einschleifen", haben grundsätzlich die gleiche Bedeutung. Je weniger verschiedene Schleifwinkel bei einem Rollschleifgerät zur Verfügung stehen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass keiner der vorhandenen Schleifwinkel (herkömmliche Rollschleifgeräte bieten meist 15 Grad und 20 Grad), zum originalen Winkel eines Messers ("Werksmesserwinkel") präzise passt. Als Kompromiss dieser Umstände, muss nahezu jedes Messer bei der ersten Bearbeitung "angelernt" bzw. "eingeschliffen" werden. Hierbei wird der "besser passende" der beiden vorhandenen Winkel fälschlicherweise als "optimal" betrachtet. Die gravierenden Nachteile sind: A) Unnötige Veränderung des originalen Schleifwinkel einer Klinge; B) Hoher Materialabtrag der wertvollen Messerklinge; C) Erhöhter Verschleiß von Schleifelementen; D) Hohe allgemeine Bearbeitungszeit.

Beim neuen Rollschleifgerät "Trinity-S" werden alle handelsüblichen Schleifwinkel (bis zu 125 Winkel sind vorhanden) zur präzisen Voreinstellung auf den originalen Messerwinkel geboten. Zur Ermittlung des korrekten bzw. originalen Schleifwinkels, dient dabei die sogenannte "Edding-Methode". Die klaren Vorteile dieses Konzeptes sind: A) Keine unnötige, oder nur minimale Veränderung des originalen Schleifwinkel einer Klinge; B) Geringer Materialabtrag der wertvollen Messerklinge; C) Geringer Verschleiß von Schleifelementen; D) Relativ kurze allgemeine Bearbeitungszeit.         




Thema: Bedeutung der Winkelskalen "N" und "S"

Frage: Bei der Produktanimation (3D-Video) ist zu sehen, dass das Rollschleifgerät "Trinity-S" anstatt normalerweise einer Skala, zwei diverse Skalen zur Verfügung hat. Was ist der Grund hierfür und wie werden die Skalen "N" und "S" genau eingesetzt?

Antwort: Der Grund besteht in einer notwendigen Winkelumsetzung, bei unterschiedlichen Fixierungspositionen. Für alle Messerklingen, welche mit der Schneide nach oben fixiert werden - also in normaler Richtung - kommt die Skalierung "N" (Normal) zum Einsatz (Verwendete Module: Blau / Gold). Bei sehr hohen Klingen (z.B. Chinesische Kochmesser), erfolgt die Fixierung mit der Schneide nach unten. Diese hohen Klingen, werden als "Sonderklingen" bezeichnet. Dabei kommt die Skalierung "S" (Sonder) zum Einsatz (Verwendetes Modul: Rot).  




Thema: Verwendung des Schleifelementes "NANO" 

Frage: In der gezeigten Tabelle Schleifelement-Empfehlung, ist nach der Körnung 12000 (AMCT / DMCT), von einem "NANO-Schleifelement" zur Finalisierung einer Messerklinge zu lesen. Wann wird dieses Element eingesetzt und was sind die konkreten Vorteile gegenüber eines Echtleder-Elementes wie bei der Konkurrenz?

Antwort: Das NANO-Schleifelement (Körnung: FINAL) kommt bei unserem Rollschleifgerät "Trinity-S" erstmalig zum Einsatz. Dieses Element wurde in Verbindung mit einem Metallurgen entwickelt und bringt entscheidende Vorteile mit sich. Der optimale Einsatzbereich sind vorzugsweise sehr hochwertige Messer- und Rasiermesserklingen. Bei anderweitigen Schärfsystemen wird ein Leder-Element (= organisches Material) angewendet, wobei die Messerklinge von Hand (= unpräzise) geführt wird. Die zuvor erzeugte Mikro-Schneide wird folgedessen weder vollständig, noch präzise in Form gebracht bzw. geometrisch exakt aufgerichtet. Im Gegensatz dazu, wird beim Rollschleifgerät "Trinity-S" das NANO-Element (= nichtorganisches Material) - wie alle anderen Schleifelemente - ebenfalls präzisionsgeführt - als Einheit mit einer hochpräzisen Trägerplatte - stets nach der Körnung 12000 angewendet. Da hierbei dieses Finalisierungs-Element präzise und mit dem exakt gleichen Winkel aller vorausgegangener Schleifelemente zum Einsatz kommt, ist das Ergebnis entsprechend überzeugend (maximale Schärfe und Schnitthaltigkeit) und die Anwendung schnell und einfach.




Thema: Verwendung der Präzisionsunterlage

Frage: Wozu dient die angebotene Präzisionsunterlage und was sind die genauen Vorteile?

Antwort: Wird das Rollschleifgerät "Trinity-S" auf einem nicht planen (also nicht ebenen) Untergrund (Tisch; Arbeitsplatte; etc.) eingesetzt, kommt die maximale Schärfpräzision des Gerätes nicht vollständig zur Geltung. Während des Schleifprozesses, ändert sich der Schleifwinkel mehr oder weniger stark. Weiterhin besteht aufgrund dieser unkontrollierten Winkeländerungen die Gefahr, dass das zum Einsatz kommende Schleifelement zum Teil ein- oder abgeschnitten wird. Die als Option erhältliche Präzisionsunterlage schafft - unabhängig von der Qualität des vorhandenen Untergrundes - eine absolut plane Ebene ("Referenzebene") der Einzelkomponenten "Klingenhalterung" und "Rollschleifgerät", welche die Schärfpräzision stets konstant hält. Weiterhin wird das Ein- oder Abschneiden von Schleifelementen zuverlässig vermieden. Zudem verringert sich - aufgrund der sehr glatten und polierten Oberfläche - der Rollwiderstand des Rollschleifers, was den benötigten Kraftaufwand des Anwenders reduziert.